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Liestal soll ein neues Gesicht erhalten

Bis in sechs Jahren soll Liestal einen Stadtpark und neue Quartiere gleich am Rand der Altstadt erhalten. Stadtrat Daniel Muri spricht von einem Befreiungsschlag.

Es wäre ein grosser Erfolg für den Liestaler Stadtrat und die Verantwortlichen der Stadtentwicklung. «Liestal erhält an prominentester Lage ein Post-, Wohn- und Geschäftsgebäude sowie einen Stadtpark, was den Begriff Befreiungsschlag verdient», sagt Stadtrat Daniel Muri (parteilos) über die Zukunftsaussichten der Stadt. Damit spricht er auf drei Geschäfte an, die Ende September im Einwohnerrat behandelt werden: der Quartierplan «Am Orisbach» mit dem Neubau der Post, der Quartierplan «Lüdin» und der Stadtpark am Orisbach.

Der geplante Stadtpark wird jedoch nicht im Einwohnerrat durchgewinkt werden können. Der Bruttokredit beläuft sich auf 5,7 Millionen Franken und untersteht damit dem obligatorischen Referendum. Da sich an den Kosten Bund, Kanton und Investoren beteiligen, würde der Griff in Liestals Finanzschatulle lediglich 800’000 Franken tief ausfallen.

«Von einem Meilenstein zu sprechen, ist schon beinahe untertrieben.»

Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP)

Liestal könnte bis Ende 2028 damit seine städtebauliche Entwicklung auf dem Bahnhofareal abschliessen. «Eine riesige Chance für Liestal, dass wir den Ring um die Altstadt fertigstellen können», sagt Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP) an einer Medienkonferenz auf Bad Bubendorf, «von einem Meilenstein zu sprechen, ist schon beinahe untertrieben.»

Ein Ring von sogenannten Powerblocks soll Liestals Altstadt umgeben. Dabei handelt es sich um Gebäude, die Einkaufszentren mit Parkmöglichkeiten kombinieren. Das Lüdin-Areal könnte diesen Ring schliessen. Gleichzeitig könnte die Allee freigespielt werden, indem die jetzigen 55 Parkplätze in die Tiefgarage dieses Areals verschwinden. Dort will sich Liestal 80 Plätze sichern, die es selbst verwaltet und deren Preise es selbst festsetzt. Bezüglich des Verkehrs wird darüber nachgedacht, ob der Postplatz und die Seestrasse, wo der Stadtpark entstehen soll, dem Zubringerdienst vorbehalten sein sollen.

Um die Situation deutlich zu machen, veranstaltete der Stadtrat im Vorfeld einen Stadtrundgang. Auch durchs Ziegelhofareal, das nicht zu einem Powerblock im geplanten Sinn werden wird, nachdem Coop nicht wie zuerst geplant übernimmt. Einzug halten wird autofreies Wohnen – erstmals im Baselbiet. «Kein Problem, wir haben genügend Parkplätze», sagt Stadtbaumeister Thomas Noack, «das Schöne ist, dass Coop somit mitten im Stedtli bleibt – das macht Liestal attraktiv.»

Auch der Stadtpark an der Grenze zur Altstadt soll zu dieser Attraktivität weiter beitragen. Dort, wo heute vor allem Autos geparkt werden und der Orisbach durch ein künstliches Bachbett fliesst, soll renaturiert werden. Auch ein Weiher wird angestaut, was nicht zuletzt eine Reminiszenz an längst vergangene Tage ist. Einst gab es an diesem Ort einen Weiher voller Fische, die auf dem nahe gelegenen Liestaler Fischmarkt oder auf dem Basler Markt verkauft wurden.

«Unsere Ziele überschneiden sich mit den Zielen der Stadt Liestal.»

Nicolas Mumenthaler, Stellvertretender Leiter Projektentwicklung der Post

Gemäss Thomas Noack würde ein «attraktiver Park mit einem zugänglichen Bach» entstehen, der sich durch einen «wunderschönen Baumbestand» auszeichnet. Dienlich wäre der renaturierte Bach nicht zuletzt gegen Hochwasser. Bestehen bleiben würden das alte Feuerwehrmagazin, die angrenzenden Denkmäler und die Wettersäule. Es gebe zudem einen Plan B, der optional 20 Parkplätze auf dem Terrain des Stadtparks sichert. Thomas Noack: «Das wäre aber ein ganz grosser Abstrich an der Qualität der Parkanlage.»

Zu einem Stadtpark kann es jedoch nur kommen, wenn die Post ihr Gebäude zurückversetzt, denn der Orisbach verläuft heute darunter. Nicolas Mumenthaler, Stellvertretender Leiter Projektentwicklung der Post, sagt: «Unsere Ziele überschneiden sich mit den Zielen der Stadt Liestal.» Beispielsweise seien die Betriebsflächen nicht mehr auf heutige Bedürfnisse zugeschnitten. Die Post baut neu, auch höher, was Daniel Muri doppelt freut. Der Stadtrat dankt, «dass ihr euch dazu entschlossen habt, die bestehende Bausünde aus der Vergangenheit zu verbannen und in enger Zusammenarbeit mit Stadtbauamt und Stadtrat die Zukunft an die Hand zu nehmen». Über die optischen Unzulänglichkeiten des aktuellen Liestaler Postgebäudes herrscht auf jeden Fall Einigkeit.

Artikel von: www.bazonline.ch
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