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Ein Quantencomputer in Arlesheim: «Auch das Silicon Valley schaut zu uns»

Die Bedeutung des Quantencomputers wird mit der Erfindung des Internets verglichen. Weltweit ist deshalb ein regelrechtes Wettrennen um diese Technologie entbrannt. Auch Quantum Basel in Arlesheim mischt mit.

Quantencomputer können in kürzester Zeit Probleme lösen, für deren Berechnung ein klassischer Computer Tausende von Jahren benötigen würde. Expert:innen sehen deshalb ein enormes Potenzial in diesen Superrechnern. 

Forschende, Politiker:innen und Quantenpionier:innen aus aller Welt pilgern derzeit auf das Areal von Uptown Basel in Arlesheim, wo das Global Quantum Symposium stattfindet. Drei Tage lang dreht sich hier alles um die Quantentechnologie. Doch was verspricht sie eigentlich?

Eigener Quantencomputer kommt im Herbst

Weltweit investieren Regierungen und Grossunternehmen Milliarden in die Forschung rund um den Quantencomputer. Auch in der Region Basel ist diese Technologie auf dem Vormarsch. Quantum Basel ermöglicht kleineren Unternehmen und Start-ups den Zugang zu solchen Rechnern. Über die Cloud ist dies bereits möglich, der eigene Quantencomputer soll im Oktober fertig sein, hergestellt von der US-Firma «IonQ».

Quantencomputern gehört die Zukunft, ist Damir Bogdan, CEO von Quantum Basel, überzeugt. «Sie werden in der Industrie, in der Logistik, in der industriellen Produktion, in den Life Sciences, aber auch im Finanzwesen enorme Anwendungen finden», sagt Bogdan.

Mit den Rechnern in Arlesheim sollen komplexe Berechnungen entwickelt werden, etwa für künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen. Aber auch für Pharmakonzerne birgt die Technologie Potenzial, etwa bei der Herstellung von Medikamenten. Mit Hilfe von Quantencomputern sollen Tierversuche reduziert werden, indem bestimmte Tests am Computer durchgeführt werden. In etwa fünf Jahren will Uptown Basel in die Medikamentenforschung und -entwicklung einsteigen.

Doch warum wird ein solcher Supercomputer ausgerechnet im Baselbiet gebaut? «Auch das Silicon Valley schaut hierher und fragt sich, warum ausgerechnet in Arlesheim», sagt CEO Damir Bogdan. «Wir haben hier das Denken, die Ingenieurskunst und die Investitionen der Familie Staehelin.» Zudem habe die Region Basel eine gute Vergangenheit, zum Beispiel in der Seidenindustrie, an die man nun anknüpfen wolle.

Neue Technologie birgt Gefahren

Auch Vertreter der US Air Force und der Nato reisten zum Quantum Symposium nach Arlesheim. Denn neue Technologien bergen meist nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren. «Quantencomputer haben das Potenzial, die traditionellen verschlüsselten Algorithmen der Kommunikationsinfrastruktur unserer Gesellschaft zu brechen», sagt Claudio Palestini, Head of Science for Peace and Security der Nato.

Deshalb sei es wichtig, ein Ökosystem zu entwickeln, in dem diese neue Technologie verantwortungsvoll eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck arbeitet die Nato mit verschiedenen Experten, Akademikern und Institutionen zusammen.

Derzeit noch eine Baustelle: In diesem Raum wird der Superrechner gebaut. Bild: Baseljetzt
Ein Modell eines Quantencomputers in Arlesheim. Bild: Baseljetzt

Dieser Chip ist das Herzstück des Quantencomputers. Bild: Baseljetzt

Artikel von: baseljetzt
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