Das Rheintunnel-Projekt hält die Region politisch in Atem. Heute Dienstag ist die Unterschriftensammlung für das Referendum gegen das Ausbauprojekt für die Nationalstrassen gestartet. Damit ist auch der Rheintunnel unter Beschuss, der integraler Bestandteil des Ausbaupakets ist und rund einen Viertel des heutigen Verkehrs auf der Basler Osttangente unter den Boden bringen soll.
Die Projektgegner der Region, die sich bereits vor wenigen Monaten zum Komitee «Nein zum Rheintunnel» zusammengeschlossen haben, mobilisieren jetzt entsprechend. Sie kritisierten bereits fehlende Begleitmassnahmen, insbesondere für Anrainergemeinden wie Birsfelden im Kanton Baselland. «Der Bau und Betrieb sind eine enorme Belastung fürs Klima», heisst es in einer Mitteilung des Komitees. «Dazu werden für den Bau viele Familiengärten, die Dreirosenanlage und der Sportplatz Birsfelden geopfert.»
Bereits eine Petition gegen den Tunnel gestartet
Nach Ansicht des Komitees würde der Rheintunnel zudem mehr Autoverkehr erzeugen, «während alle versprochenen Entlastungen unsicher bleiben». Das Komitee setzt sich aus breit gefächerten Gruppierungen zusammen, unter anderem ist der VCS beider Basel dabei, die SP Birsfelden, aber auch Familiengärtner und Quartiervertreter haben sich angeschlossen. Bereits im Juni wurde eine Petition gegen das Tunnelprojekt gestartet.
Insgesamt soll der Rheintunnel-Bau rund 2,4 Milliarden Franken kosten. Die Bauzeit soll in die 2030er-Jahre fallen, damit der Tunnel auf 2040 den Betrieb aufnehmen könnte. In beiden Basel wird der Rheintunnel intensiv diskutiert; Befürworter wie das ebenfalls kürzlich gegründete Komitee «Pro Rheintunnel» fordern die Umsetzung und den Beibehalt der heutigen Kapazitäten, während die SP zwar für den Tunnelbau ist, aber die Osttangente zurückbauen will.
