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„Musik verbindet und überwindet Gräben – auch im Business“

Interview mit Bernhard Bauhofer, auf Reputation Management und Unternehmenskultur spezialisierter Berater, international bekannter Speaker und Singer-Songwriter mit dem Künstlernamen BB The Artist, über das noch unausgeschöpfte Potenzial von Musik in der Geschäftswelt.

Neuerdings ist Ihr Song „Together“ auf Mentorit.TV-Kanal zu hören. Wie kam’s dazu?
Bernhard Bauhofer: Es war eine glückliche Fügung. Seit ein paar Jahren berate ich die Gründerin von Mentorit.TV Patricia Falco Beccalli. Als die Rechte der Musik im Trailer ausliefen, fragte sie mich, ob ich einen Song aus meinem Repertoire empfehlen könnte. Und „Together“ war der „Perfect Match“, weil der Song die Werte wie „Collaboration“, „Diversity“ etc. kommuniziert, welche in ihren Interviews thematisiert werden. Man kann hier wirklich von einem Glücksfall sprechen, da meine Vision, die beiden Welten Business und Musik zusammenzubringen, sich in diesem Beispiel manifestiert. Übrigens war die Corona-Pandemie eine für mich besonders kreative Phase; neben „Together“ habe ich noch das Büchlein „Corona-Einsichten fürs Leben“ geschrieben. Krisen und schwierige Zeiten erlebe ich auch als Inspiration und Antrieb, Neues zu schaffen.

Was kann Musik im Geschäftsleben bewirken?
In meiner Karriere hat sich über die Jahre mehr und mehr herauskristallisiert, dass ich diese beiden Welten verbinden will. Heute haben eine starke Unternehmenskultur und Faktoren wie Diversity höchste Bedeutung für Unternehmen. So kann ein Song mit passenden Lyrics als verbindendes Element Teams grenzüberschreitend auf gewisse Visionen und Ziele einschwören. Anderseits kann Musik als universelle Sprache auch helfen, Gräben inner- und ausserhalb von Unternehmen zu überwinden. Es ist in einer von Pluralität und Diversity geprägten Gesellschaft ja denkbar schwierig, Menschen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Musik schafft das! Leider wird die Kraft der Musik von Unternehmen noch viel zu wenig genutzt. Weil es zum guten Ton gehört, schreibt man Mission und Vision Statements, die jedoch austauschbar und trocken klingen. Dabei kann Musik durch Emotionalität diese Werte und Ziele unvergleichlich besser kommunizieren. Zukünftig will ich Unternehmen helfen, dieses Potenzial für sich stärker auszuschöpfen.

Wie kann die Unternehmensreputation vom Einsatz der Musik profitieren?
Neben der starken Wirkung von einem Corporate Sound nach innen gegenüber Mitarbeitern und nach aussen gegenüber diversen Stakeholdern kann man mit der Zusammenarbeit mit einem Künstler bzw. Künstlerin vor allem auch Goodwill schaffen. Die Musikbranche hat in der Pandemie stark finanziell gelitten. Wenn visionäre Schweizer Unternehmen beispielsweise die Musik von noch unbekannten nationalen Künstlern in ihre Kommunikation – sei es in Form einer Musik zu einem Commercial oder in ein Unternehmensvideo – einbauen, können sie sich im Rahmen ihres Corporate Citizenship-Engagements nicht nur von der Konkurrenz differenzieren, sondern eine starke Botschaft nach aussen senden: „Wir fördern lokale Musiktalente“.

Woher rührt Ihre Leidenschaft für die Musik?
Ich bin im klassischen Drei-Generationen-Haushalt aufgewachsen. Mein Opa hörte auf dem Grammophon den Radetzky-Marsch. Dann kam der Plattenspieler. Ich erinnere mich, das wir Jahre „Lady Madonna“ von den Beatles gefühlte hundert Mal pro Tag auf dem Plattenspieler laufen liessen – bis halt dann die Nadel in der Rille hängen blieb. Aber eigentlich bin ich immer ein Hard Core Rolling Stones-Fan gewesen und war seit den 80er-Jahren auf über 10 Live-Konzerten von ihnen und kannte alle deren Songs und die Lyrics auswendig. Ich hatte das Privileg, klassisches Klavier zu studieren und spielte von Beethoven über Debussy bis hin zu Chopin. Nach meinem Abitur liess ich das Klavier für 30 Jahre lange ruhen. Irgendwann schwappte meine Leidenschaft für Musik zu meiner Arbeit über und so wurde ich vom Latino Star Juanes, den ich in einer meiner Bücher interviewt hatte, auf seine 2015 Tournee als Editor und Crew-Mitglied eingeladen, wo ich Grössen wie Santana oder Robbie Williams backstage begegnete. Vor dem Eröffnungskonzert der Fussball WM in Südafrika sass ich backstage in einem grossen Saal mit Juanes, Alica Keys, Black Eyed Peas und John Legend. Das waren unglaubliche Momente, die man mit Geld nicht kaufen kann. Irgendwann legte ich mir wieder ein Piano zu und begann selbst Songs zu schreiben. Mittlerweile umfasst die Familie meiner selbst geschriebenen und komponierten Werke acht Songs. Meine Musik wird in Radios in Europa gespielt – von der Schweiz über Deutschland, Holland bis hin zu UK. Als nächstes steht ein Cover eines Elvis Songs an. Ich verehre The King und seine Musik – der ja bekanntlich, zumindest über seine Musik, noch lebt – und werde ihn endlich demnächst in Graceland besuchen.

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